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Blick in eine Vitrine der Dauerausstellung (Foto: A. Hoffmann/ LWL)

Die Daueraustellung – Zeitreisen im historischen Gemäuer

Von Kaisern und königlicher Pracht

Wie lebten Karl der Große und seine Nachfolger in Paderborn? Warum bauten sie Paläste, in denen sie nicht dauerhaft wohnten?

Die Dauerausstellung rückt die historischen Gemäuer des Museums in den Mittelpunkt und zeigt, wie repräsentatives Bauen im frühen und hohen Mittelalter aussah. Mit dem Dom war die Kaiserpfalz nicht nur das erste, sondern lange Zeit auch das einzige Gebäude aus Stein in der Umgebung. Wie der umherreisende König und sein Gefolge während ihrer Aufenthalte in Paderborn lebten, zeigen die karolingischen Funde aus der Pfalz Karls des Großen: Schmuck, wertvolles Tischgeschirr und Werkzeug, aber auch verglaste Fenster und farbenfrohe Wandmalereien zeugen von der einstigen Pracht am Hofe des Königs.

Westfalen im frühen Mittelalter

Die mittelalterliche Geschichtsschreibung widmet sich den herrschenden Gesellschaftsschichten.

Über die Mehrheit der Bevölkerung, die Paderborner Bürger:innen, berichtet sie jedoch nicht. Archäologische Funde hingegen dokumentieren auch das Leben des einfachen Volkes, das im frühen Mittelalter von der Landwirtschaft lebte. Bis zur Zeit der Sachsenkriege Karls des Großen (772–804) war die Bevölkerung Westfalens heidnisch. Erst ab dem späten 8. Jahrhundert nahm sie langsam das Christentum an, wie Schmuckstücke und Bestattungsriten bezeugen. Eine Vielzahl an Schwertern, Speeren, Zaumzeug und anderer Kriegsgeräte dokumentiert die kriegerischen Auseinandersetzungen, die im Mittelalter weit alltäglicher waren als heute.

Von der Pfalz zur mittelalterlichen Stadt

Bischof Meinwerk (um 975–1036) gilt nach Karl dem Großen als zweiter Gründer Paderborns.

Schon kurz nach Beginn seiner Bischofsweihe 1009 veranlasste der Paderborner Würdenträger zahlreiche Bauprojekte. So ließ er den Dom wiederherstellen und baute die Pfalz erneut auf. Die regen Bauaktivitäten spiegeln sich auch in den Funden aus den Bauhütten des späten 10. und 11. Jahrhunderts wider.

Fenster in die Vergangenheit

Archäolog:innen finden bei Grabungen im Bereich der Paderborner Innenstadt immer wieder Schätze, die es wert sind, gezeigt zu werden.

Die schönsten Stücke über das 12. Jahrhundert hinaus zeigen die Fenster in die Vergangenheit. Die Abteilung zur Stadtarchäologie Paderborn gibt Einblicke in das städtische Alltagsleben der Zeit. Gleichzeitig veranschaulicht sie, aus welchen Grabungen die Exponate stammen und wie sie vor ihrer Ausstellung im Museum bearbeitet wurden.

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