Während ich mich parallel zum Biss ins schnell zusammengeschmierte Butterbrot mit den üppigen mittelalterlichen Festgelagen auseinandersetze, kommt mir angesichts dieses Paradoxons schon ein bisschen das Schmunzeln. Natürlich ist mir bewusst, dass die Rahmenbedingungen der Nahrungsaufnahme, also das, was wir als Esskultur bezeichnen – seien es Tischsitten, regionale Eigenheiten oder religiöse Vorgaben –, während des Alltags immer andere sind und waren, als solche, die lang geplante Festmähler mit sich bringen und brachten. Es provoziert aber eben doch zum Transfer zwischen beidem.
Ebenso kann ich viel über das Essen lesen und mir über vergangene Zeiten und ihre Gepflogenheiten Kenntnis verschaffen, doch wenn ich nicht den Bezug zur Gegenwart herstelle, bleibt all das weitestgehend fruchtlos.