Ungewöhnliche Ansichten Teil 2

22.07.2015 Carolin Steimer

Die Reichsinsignien in der Ikenbergkapelle.

Ungewöhnliche Ansichten gibt es wirklich viele im und um das Museum in der Kaiserpfalz. Wer sich einmal genau umschaut entdeckt, eine Vielzahl beeindruckende Bildern von Objekten, der Architektur oder einfach skurrile Eindrücke.

Das erste Bild unseres zweiten Teils ‚Ungewöhnliche Ansichten ‘zeigt die Reichsinsignien in der sogenannten Ikenbergkapelle. Das glänzende Gold lässt insbesondere Kinder oft staunend und fragend stehenbleiben: „Ist das ein echter Schatz?“ „Ist das alles aus Gold“. Die hier gezeigten Reichsinsignien sind nicht echt und stellen eine künstlerische Interpretation der Originale dar.  Zu ihnen zählen die Heilige Lanze, das Reichskreuz,  die Reichskrone, das Reichszepter, der Reichsapfel sowie die Capella. Die Insignien, auch Reichskleinodien genannt,  wurden im Mittelalter zumeist an geweihten Plätzen aufbewahrt, so etwa in Paderborn in der Bartholomäuskapelle zwischen Kaiserpfalz und Domkirche, um ihnen göttlichen Schutz zu Teil werden zu lassen.

Die Augenquelle vor der ottonisch-salischen Pfalz.

Die Menschen kamen schon vor vielen hundert Jahren zu der sogenannten Augenquelle, wenn sie eine Krankheit an den Augen hatten. Die Quelle befindet sich hinter dem Museum und sprudelt aus einer Steineinfassung. Die Menschen wuschen damals ihre Augen mit dem klaren Wasser. Oft besserte sich ihre Krankheit, weshalb die Menschen glaubten, die besondere Heilkraft käme daher, dass der Paderborner Bischof Rotho die Quellen in diesem Bereich vor langer Zeit gesegnet habe. Entsprechend wird das Quellbecken „Rothobornpader“ genannt. Heute weiß man, dass das Quellwasser hier besonders wenige Verunreinigungen hat.

Von diesen einst imposanten Balken sind nur noch die Balkenlöcher in der Wand in der ottonisch- salischen Pfalz erhalten.

Die alten hölzernen Balkenlöcher aus der Königspfalz des 11. Jahrhunderts, eingelassen in die südliche Wand des Untergeschosses, und die Fenster weisen auf einen zweiten Stock des imposanten Gebäudes hin. Der Erbauer dieses Herrscherpalastes war Bischof Meinwerk (um 975 † 1036). In der Südmauer finden sich sechs kleine sanduhrförmige Fenster mit fugenlos zusammenhängenden Sandsteineinfassungen. Die Fenster dienten zur Belichtung der unteren kellerartigen Etage. Das untere Geschoss war wahrscheinlich durch eine Außentreppe vom oberen Stock aus zugänglich gewesen.

Tierische Mitbewohner im Museum in der Kaiserpfalz?

Dieses schöne Netz stammt von einer kleinen Spinne die sich sichtlich wohl im Quellkeller des Museums fühlt. In kühler und stiller Umgebung hat sie ihr Netz gespannt und genießt die plätschernde Umgebung.

Weiß jemand, wo dieser kleiner Untermieter sich versteckt? Im Mittelalter eine wahre Plage und Gefahr für die Nahrungsversorgung, stellt diese kleine Maus in einer Museumsvitrine keine Gefahr mehr für die Besucher dar. In der Abteilung ‚Stadtarchäologie‘, im Untergeschoss des Museums erhalten die Besucher einen Einblick in eine Küche aus der Vergangenheit und die damalige Vorratshaltung von Lebensmitteln.

 

Text: Nicole Zimmermann

Kategorie: Und sonst?