Sommertief im Museum? Stimmt gar nicht!

07.07.2015 Carolin Steimer

Sommerliche Blütenpracht vor dem Museum

Alle um einen herum sind in guter Stimmung und freuen sich auf einen langen Sommer, der noch vor einem liegt. Die Sonne ist auch endlich hier Paderborn angekommen und so langsam stellt man sich auf die Wärme ein. Pläne für die nächsten Wochen werden geschmiedet: Ins Schwimmbad? In ein fremdes Land reisen? Freie Zeit im Garten genießen oder ins Museum? Ins Museum? „Bei dem Wetter?“, wird sich nun der ein oder andere wundern …

Spannende Informationen erhalten Besucher bei den öffentlichen Führungen

Was ist eigentlich im Sommer im Museum in der Kaiserpfalz los?

Im Museum in der Kaiserpfalz kann ganz und gar nicht von einem Sommerloch gesprochen werden. An jedem Sonntag finden kostenlose Führungen durch die Dauerausstellung statt. Lediglich der Museumseintritt ist zu bezahlen. Besucher können zwischen ganz unterschiedlichen Themenführungen wählen. Das Angebot reicht von Themenführungen zur Geschichte der Kaiserpfalz, Karl dem Großen oder zum Leben im Mittelalter. Speziell für Familien bietet das Museum in diesem Sommer zwei Programme an: Die Führung „Weg mit dem faden Brei...“ vermittelt nicht nur spannende Wissenshäppchen zu den kulturellen Hintergründen königlicher Empfänge und höfischen Tafelns, sondern stellt auch den Tast- und Geruchssinn der Besucher vor eine Herausforderung. Wie war das doch gleich mit den komplizierten Tischsitten und welche Gewürze schmeichelten schon vor Jahrhunderten Nase und Gaumen? Die zweite Familienführung „Eine Hand wäscht die andere“ beschäftigt sich mit dem Thema Körper und Körperbewusstsein. Krankheiten breiteten sich aufgrund mangelnder Hygiene im Mittelalter rasch aus: Abfälle wurden direkt aus dem Fenster gekippt, eine Müllabfuhr gab es nicht. Stank es in den Straßen Paderborns tatsächlich „bis zum Himmel“? Wie schützte man sich vor Krankheit, Schmutz und Ansteckung? Was bedeutete es, wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten konnte? Dem versucht der Rundgang mit allen Sinnen auf dem Grund zu gehen.

: Eine Abkühlung bietet im Sommer der historische Quellkeller

Wem es draußen zu warm ist und wer einen kühlen und ruhigen Ort sucht, ist im Museum in der Kaiserpfalz genau richtig. Einer alten Legende zufolge leben im historischen Quellkeller unter dem Museum in Paderborn eine Gruppe von Wasserdrachen. Eine geheimnisvolle Aura umgibt den Keller, in dem die Paderquellen entspringen, allemal. Schließlich ist er fast 1000 Jahre alt. Einen schnellen Frischekick erhalten Besucher heute, wenn sie ihre Hände in das etwa elf Grad kalte Quellwasser halten. Zum Trinken eignet es sich nach heutigen Maßstäben allerdings nicht. Im 9. Jahrhundert war man da weniger zimperlich: Karl der Große, berühmtester Bewohner der Kaiserpfalz, hat sich bestimmt den ein oder anderen Schluck genehmigt. „Damals hatte man wohl einen stärkeren Magen“, sagt Dr. Martin Kroker vom Museum in der Kaiserpfalz. Er empfiehlt auch einen Besuch der Ausstellungsräume: „Dank der dicken Mauern ist es hier ganzjährig angenehm kühl.“

Libori und die Kaiserpfalz

Auch zu Libori bietet das Museum eine Fülle an verschiedenen Führungen an. Wer neben all dem Trubel in der Stadt nach einer kleinen Pause sucht, kann an einem der vielen Öffentlichen Führungen im Museum teilnehmen. In der Zeit vom 25.07. – 02.08.15 finden jeweils um 11 und 15 Uhr verschiedene Themenführungen statt.

Die kleinen Gäste entdecken tolle Objekte im Museum

Doch auch die Schülerinnen und Schüler freuen sich auf sechs Wochen freie Zeit. Doch was kann in dieser Zeit alles unternommen werden? Der erste Gedanke bei Sonnenschein und schulfrei ist vielleicht nicht sofort ‚Ab ins Museum‘. Doch der Weg in die Kaiserpfalz lohnt sich in diesen Sommerferien ganz besonders: Kleine Gäste im Alter von 6 – 8 Jahre begeben sich am 4. August um 14 Uhr auf eine Abenteuerreise mit dem Museumsmaulwurf Kalle.

Nachdem die Kinder Kalle Maulwurf in einem 15minütigen Film auf seinen Abenteuern mit den Archäologen begleitet haben, entdecken sie in der Ausstellung seine Funde. Die verraten ihnen viel über frühmittelalterliche Textilherstellung, und schließlich spinnen die Grundschulkinder selbst einen Faden aus Schafwolle.

Die älteren Kinder (9 – 12 Jahre) erfahren in dem Programm ‚Museum im Schuhkarton‘, wie ein Objekt ins Museum kommt und wie eine Ausstellung funktioniert. Von der ersten Idee –  was soll gezeigt werden – bis zur Ausstellung überlegen sich die Kinder, was für ein Objekt sie präsentieren möchten. Dazu kann jeder sein ganz eigenes Ausstellungsstück mit Vitrine gestalten und in einer kleinen Ausstellung präsentieren. Hier sind kreative Köpfe gefragt!

Für beide Ferienprogramme ist noch eine Anmeldung bis zum 24. Juli unter der Telefonnummer 05251 105110  möglich!

Die Harfenistin Konstanze Kuß

Die Paderborner Museumsnacht lockte im letzten Jahr 2000 Besucher in das Museum in der Kaiserpfalz. Auch in diesem Jahr veranstaltet das Museum ein außergewöhnliches Programm: Rund um das Thema Wasser können die Gäste sich in der einer angenehmen Sommernacht im Museum ‚berauschen‘ lassen. Die Führung ‚Sagenhafte Quellen‘ führt die Besucher in und um das Museum herum. An verschiedenen Stationen wird die Bedeutung des Elementes Wassers im Mittelalter, aber auch für die Stadt Paderborn näher erklärt und mit praktischen Einheiten näher gebracht. Die Harfenistin Konstanze Kuß füllt die alten Mauern mit sphärischen  Tönen und lädt zum Verweilen und Ausruhen ein.

Nicht nur die kleinen Gäste sind willkommen, wenn die Märchenerzählerin Ute Mandel geheimnisvolle Geschichte rund um das Thema Wasser erzählt. Wer eine frische Abkühlung benötigt, kann sich eine Kräuterlimonade selber zusammenstellen und sich über Heilkräuter informieren. Seien sie gespannt auf ein abwechslungsvolles Programm!

Jetzt wünschen wir allen einen wunderbaren Sommer und los geht’s in Museum ;)

Text Nicole Zimmermann

Kategorie: Was ist da los?