Ein Dom zum Anfassen - Teil 2: Der Museumskoffer "Paderborner Domglocken"

06.12.2017 Carolin Steimer

St. Heinrichglocke, Pegina Pacisglocke und St. Meinolphglocke hoch oben im Dom. Foto: L. S. Tillmann

Ein versteckter Schatz im Dom

Man sieht sie nicht und trotzdem sind sie da. Sie sind der versteckte Schatz des Doms und haben eine wichtige Rolle, denn: Sind es nicht die kirchlichen Glocken, die (eigentlich!) ein alltäglicher Begleiter aller Paderborner sind? Naja, zumindest wieder in voller ab dem 22. Juli 2018. Hören kann sie jeder, doch man hat selten die Chance, die Glocken zu besichtigen oder gar ihre Geschichte zu erfahren. Und um diese und den gesamten Dom besser kennen zu lernen, laden die Museumskoffer, die noch bis zum 21. Januar im Museum in der Kaiserpfalz zu sehen sind, ein.

Der Paderborner Dom - viele Geheimnisse ranken sich um das wunderschöne alte Gebäude mitten in der Paderborner Innenstadt. Der imposante Bau beeindruckt Jung und Alt. Bei jedem Besuch kann man etwas Neues entdecken. Ein Bereich ist der Öffentlichkeit jedoch meist versperrt: der Domturm. Genau in diesem verbergen sich die Domglocken, die für das Glockengeläut der Stadt verantwortlich sind, das die Paderborner und deren Besucher nur zu gut kennen. Der Koffer „Paderborner Domglocken“ soll einige „Geheimnisse“ des Domturms offenbaren und die Glocken sowie deren Geschichte den Pader-bornern und Interessierten näher bringen. Als ich mir dieses Thema für meinen Museumskoffer aussuchte, war klar, dass ich selbst nicht genug über unsere Domglocken wusste, um damit einen ganzen Koffer kreativ und spannend zu füllen. Also lieh ich mir sämtliche Literatur in der Universitätsbibliothek aus und verabredete mich mit dem Glockensachverständigen des Erzbistums Paderborn: Dr. Gerhard Best. Ich war ganz aufgeregt, als ich endlich mit ihm zusammen einen Blick in den Domturm werfen durfte. Auch wenn ich schon viele Kirchenführungen mitgemacht habe, so konnte ich doch erst zweimal einen Kirchturm von innen bestaunen. Bis zu den Glocken war der Aufstieg noch einigermaßen einfach und die Treppen sehr stabil. Zuerst ging es einen seitlichen kleinen Turm hoch, von dem man dann anschließend in den Kirchturm gelangte. Anschließend führte eine Metalltreppe weiter in den Glockenturm. Von dieser Treppe aus gelangte man zu den zwei Ebenen der Glocken, denn diese brauchen so viel Platz, dass nicht alle neben einander passen. Die Hängung wird aber bald durch die zwei neuen Glocken verändert. Zum ersten Mal werden die am 22.Juli 2018 zu hören sein. Die Metalltreppe ist schon etwas unheimlich, da man kann durch ihre Gitterstufen tief hinab sehen kann. Weit über den Glocken endet diese Treppe und anschließend kommt man über eine enge alte Holzleiter zu dem eigentlichen und sehr gruseligen Teil des Aufstieges. Sie führt in den Dachstuhl. Dort wird man dann aber sogleich mit einem wunderbaren Blick über Paderborn belohnt. Kommt man zu „rechten Zeit“, also wenn die Glocken schlagen, kann es aber auch sehr laut werden. So einen spannenden Einblick bekommt man jedenfalls selten und es hat sich wirklich gelohnt so viele Stufen zu ersteigen.

Falls Sie auch noch mehr von unserem Dom und seinen Glocken kennenlernen wollen, dann besuchen Sie doch gerne unsere Museumskofferausstellung.

Lina Sophie Tillmann

  • Alt aber noch stabil - diese Treppen führen zum Dachstuhl des Doms. Foto: L. S.Tillmann

  • Viel zu entdecken gibt es beim Museumskoffer "Paderborner Domglocken". Koffer und Foto: L. S. Tillmann