Steinzeit? Wann war das eigentlich?

04.07.2018 Carolin Steimer

7000 Jahre Kulturlandschaft in Ostwestfalen Ausschnitt

Sonderausstellung „7.000 Jahre Kulturlandschaft in Ostwestfalen“

In unserer Sonderausstellung zu „7.000 Jahren Kulturlandschaft in Ostwestfalen“ reisen die Besucher durch Stein-, Bronze- und Eisenzeit bis ins Mittelalter. In diesem Beitrag erkläre ich, was man eigentlich genau unter Steinzeit versteht und in welchen Zeitraum diese vorgeschichtliche Epoche zu verordnen ist.

Der Historische Verein für die Grafschaft Ravensberg e.V. in Bielefeld hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Region Westfalen zu erforschen und kulturhistorische Hinterlassenschaften aus früheren Zeiten zu sammeln und zu bewahren. In diesen mehr als 125 Jahren reger Sammeltätigkeit ist eine beachtliche Zahl an verschiedensten Objekten zusammengetragen worden, die nun in einer Auswahl im Museum in der Kaiserpfalz in der Sonderausstellung „7.000 Jahre Kulturlandschaft in Ostwestfalen. Die archäologische Sammlung des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg im Museum in der Kaiserpfalz“ seit dem 12. April 2018 präsentiert wird und einen Abriss durch die Kulturlandschaft Westfalens zeigen. Los geht es in der Steinzeit!

Doch was verbirgt sich eigentlich hinter den Bezeichnungen Stein-, Bronze- und Eisenzeit, die ja offenbar etwas mit Materialien zu tun haben? Klar, das kann man sich noch erschließen – die Bezeichnungen richten sich nach Rohstoffen, die in den jeweiligen Zeiten die häufigste Verwendung fanden. Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit sind vorgeschichtliche Epochen, d.h. die Zeit der Geschichte, in der man keine oder nur sehr wenig schriftliche Quellen zur Verfügung hat. Ich möchte mich in diesem Beitrag der ältesten dieser genannten Zeiten, der Steinzeit, widmen.

Denn nicht nur die Tatsache, dass in der Steinzeit v. a. Stein als Material, in der Bronzezeit eigens hergestelltes Bronze verwendet wurde und sich die Eisenzeit durch die Nutzung von Eisen auszeichnete, sind hervorstechende offensichtliche Merkmale, sondern es gibt noch viel mehr über diese weit zurückliegenden Zeiten zu erfahren.

Der Mensch lebt nämlich die meiste Zeit seiner Geschichte, mehr als 2 Millionen Jahre lang, als Jäger und Sammler und ernährte sich somit ausschließlich von dem, was er in der Natur vorfindet. Erst um 9500 v. Chr. beginnen die Menschen, Samen anzubauen und Tiere zu halten. Dieser Wandel bringt auch die Sesshaftigkeit etwa 5500 v. Chr. mit sich. Die ältesten Funde, die in der Sonderausstellung gezeigt werden, stammen aus dieser Zeit, der Jungsteinzeit, ca. 5500 bis 2000 v. Chr., aus der viele archäologische Funde erhalten sind, die Hinweise auf die damalige Kultur, Lebensweise und die großen Veränderungen im Leben der Menschen liefern.

Aufnahme eines Steinbeils

Steinäxte und -beile sind die vorwiegenden Werkzeuge der Steinzeit. Sie zeugen von dem Wandel der Menschen hin zur Sesshaftigkeit. Sie wurden sowohl als Werkzeug als auch als Waffe genutzt. Steine wurden so mit einem anderen Stein bearbeitet, dass sie eine scharfe Kante bekamen.

Aufnahme einer Steinaxt

Bei der Steinaxt wurde ein Loch mit einem Steinbohrer in den Stein gebracht, sodass ein Stab hineingesteckt werden konnte und so den Axtstiel ergab. Mit einer solchen Axt wurden dann allerlei Arbieten, die zum Überleben wichtig waren, ausgeführt.

 

Anna Ewers