Vor Ort werden die Arbeiten von Grabungsleiter Till Lodemann und seinen Grabungshelferinnen und Grabungshelfern von der Firma EggensteinExca durchgeführt. Der Archäologe freut sich besonders über den Fund eines über die Jahrhunderte menschlicher Siedlung gewachsenen Gartenbodens (einem sogenannten Hortisol) in welchem Keramikscherben aus der Eisenzeit freigelegt wurden. Noch unter dieser Bodenschicht haben sich - ebenfalls eisenzeitliche - Baugruben und Pfostenlöcher erhalten, welche vermutlich aus dem ersten Jahrhundert n. Chr. stammen.
Die Gruben und die Keramikscherben sind die ältesten bekannten Zeugnisse menschlicher Siedlungsaktivität im nördlichen Stadtbezirk Paderborns. Die faszinierenden Ausgrabungsergebnisse bringen auch Stadtarchäologin Dr. Sveva Gai und ihr Team der LWL-Archäologie Paderborn ins Staunen, die die Grabung beaufsichtigen und wissenschaftlich begleiten.
Nach dem Freilegen aller Befunde müssen Lodemann und sein Grabungsteam nun alles sorgfältig dokumentieren, bevor der Neubau des Pfarrhauses frühestens im März 2021 beginnen kann. Das gesicherte Material wird die Ortsgeschichtsforschung aber wohl noch längere Zeit begleiten.
Finn Jäker