Schnitt, Grubenhaus, Kegelstumpfgrube???!! Als ich vor zwei Jahren mein Volontariat im Museum in der Kaiserpfalz begann, waren mir diese Wörter ziemlich fremd. Um ehrlich zu sein, hatte ich während meines Studiums relativ wenig bis gar keinen Kontakt zur Archäologie. Natürlich fand ich Ausgrabungen, wie fast jeder, sehr spannend, hatte aber doch ziemlich falsche, beziehungsweise naive Vorstellungen von diesem Forschungsfeld. In meiner Phantasie arbeiteten die Archäologen, natürlich bei Sonnenschein, sehr konzentriert mit einem Pinsel bei einer Ausgrabung. Nun ja, die Realität sieht doch ein wenig anders aus. Im letzten Jahr durfte ich an einer Grabung auf dem Domplatz in Paderborn teilnehmen und habe sehr schnell die Bekanntschaft von Spitzhacke, Eimer, schlechtem Wetter und jeder Menge Schlamm machen dürfen. Trotzdem war es für mich ziemlich aufregend ‚erste Funde‘ wie etwa Knochen oder einen versteinerten Seeigel zu machen.
Die Menschen, die dieses Fach ausüben, tun dies mit einer ansteckenden Leidenschaft. Jedes gefundene Objekt erzählt eine Geschichte und lässt die Vergangenheit ein Stückchen lebendiger werden. Während der zwei Jahre hatte ich die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Stadtarchäologen Dr. Sven Spiong zwei kleine Foyerausstellungen (zu den Grabungen am Domplatz und am ehemaligen Landeshospital) im Museum zu organisieren. Das Besondere an diesen ‚Miniausstellungen‘ ist, dass die aktuellen Ergebnisse der Grabung direkt den Besuchern gezeigt werden.